Mehr Natur- und Umweltschutz für den Erhalt der Artenvielfalt.
Wo die Lebensgrundlagen für Tiere und Pflanzen bedroht sind, ist immer auch die Gesundheit der Menschen in Gefahr.
Es gilt, unser aller Lebensgrundlagen zu erhalten: Böden ohne Schad- und Giftstoffbelastungen, saubere Luft, reines Wasser. Der Rhein-Neckar-Kreis mit seinen Vernetzungs- und Steuerungsmöglichkeiten sollte den Handlungsspielraum dahingehend nutzen. Nicht nur die Pflichtaufgaben als untere Naturschutzbehörde, auch weitergehende, ehrgeizige Zielsetzungen im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes müssen aktiv gegenüber Gemeinden und anderen Akteuren vertreten werden. Eine personelle Stärkung der Naturschutzbehörde muss geprüft werden.
Der Rückgang der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren ist besorgniserregend. Dementsprechend muss Naturschutz auch im Rhein-Neckar-Kreis verstärkt werden.
Wir brauchen:
- die ökologisch orientierte Anlage und Pflege von Gehölz- und Grünstreifen an Straßenrändern und auf kreiseigenen Flächen
- mehr Blühstreifen an Feldrändern sowie den Erhalt von Feldrainen, Hecken und Gehölzstreifen
- eine Halbierung des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel im RNK bis 2025 und eine Pestizidreduktionsstrategie Rhein-Neckar, die zusammen mit den Landwirten erarbeitet und umgesetzt wird
- keine Verwendung von Glyphosat bei Maßnahmen, die der Kreis durchführen lässt
- ein vertragliches Verbot des Einsatzes von Glyphosat auf kreiseigenen Flächen, auch auf verpachteten
- eine Selbstverpflichtung, die die Verwendung gentechnisch veränderter Organismen ausschließt
- die konsequente Umsetzung einer naturnahen Waldwirtschaft und der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz von ForstBW
- bei Genehmigungsverfahren einen höheren Schutz für bestehende Bepflanzungen, die unter ökologischen Gesichtspunkten Bedeutung haben
- eine Begrenzung des Flächenverbrauchs und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem kostbaren Gut ‚Boden‘. Dies muss als gemeinsame Aufgabe über kommunale Grenzen hinweg verstanden werden. Dazu kann der Kreis beitragen in dem er, wie in anderen Tätigkeitsfeldern, vernetzend und fördernd wirkt
- keinen Wettbewerb um Neubaugebiete und um die Ausweisung von Gewerbeflächen. Stattdessen wünschen wir uns mehr Wertschätzung naturnaher Kulturlandschaft
- Konzepte, mit denen auch ökologische Werte bei Planungen mehr berücksichtigt werden können und passende Vorschläge zur Umsetzung
- die Förderung, den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen
- die konsequente Umsetzung des Fachkonzepts Landesweiter Biotopverbund sowie eine Stelle für Biotopverbundmanagement zusätzlich zu den bereits vorhandenen Stellen in der Unteren Naturschutzbehörde
- die Vermeidung beziehungsweise Reduzierung der sogenannten Lichtverschmutzung sowohl bei Neubauten als auch im Zuge energetischer Sanierung
- eine Biodiversitätsstrategie für den Rhein-Neckar-Kreis. Sie bringt die Naturschutzstrategie Baden-Württemberg vor Ort und wird aktiv umgesetzt